Digitaler Fahrerassistent: Energie sparen durch App

Die Digitalisierung hält Einzug in den Führerstand der agilis-Züge und macht Bahnfahren noch umweltfreundlicher.

Egal ob Strom oder Treibstoff: Je weniger Energie ein Triebfahrzeug verbraucht, desto mehr profitiert die Umwelt. Zwar ist die Umweltbilanz einer Zugfahrt im Vergleich zum PKW schon per se deutlich besser, durch eine intelligente Fahrweise kann der Verbrauch aber noch weiter sinken. Deshalb schult das Eisenbahnunternehmen agilis seine Triebfahrzeugführer schon seit Jahren darin, auf der Schiene so energiesparend wie möglich zu fahren. Ein neuer digitaler Fahrerassistent trägt nun zusätzlich dazu bei, die Klima- und Treibstoffbilanz weiter zu verbessern.

Energiesparend fahren heißt, vorausschauend zu fahren

Über das sogenannte Fahrerassistenzsystem (FAS) werden dem Triebfahrzeugführer in Echtzeit Handlungsanweisungen in den Führerstand eingespielt. Alle Daten, die auf der Strecke für den Zug und seine Geschwindigkeit relevant sind, werden präzise genutzt. Der Triebfahrzeugführer erhält Hinweise, wann der Zug zu beschleunigen ist oder ausrollen kann, um mit möglichst wenig Energieverbrauch pünktlich ans Ziel zu kommen. Dabei werden Streckentopografien und Fahrplandaten berücksichtigt und mit aktuellen GPS-Informationen über die Position und Geschwindigkeit des Zuges abgeglichen. Aus diesen Parametern berechnet das System die notwendigen Fahranweisungen und wann diese umgesetzt werden müssen.

Den Zug rollen lassen

Ein großes Potenzial zur Energieeinsparung besteht durch die Nutzung der Trägheit, insbesondere auf ebenen Strecken und Strecken mit Gefälle. Hat der Zug eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht, kann er durch das hohe Gewicht und die sehr geringen Reibungsverluste auf den Schienen über weite Strecken ausrollen, ohne viel an Tempo zu verlieren – ganz ohne Strom oder Treibstoff zu verbrauchen. Auch die Rückgewinnung von Bremsener­gi­e bei elektrischen Fahrzeugen durch Rückspeisung in die Oberleitung spielt eine Rolle. „Unsere Triebfahrzeugführer erkennen durch ihre jahrelange Erfahrung und zahlreiche Schulungen bereits in vielen Fällen selbst sehr gut, wie sie Energie einsparen können“, erklärt agilis-Geschäftsführer Dr. Axel Hennighausen. „Das Fahrerassistenzsystem bietet dabei jetzt zusätzliche Unterstützung.“ Neben dem Umweltschutz spiele dabei natürlich auch der wirtschaftliche Aspekt eine Rolle. Im nächsten Schritt werden nun Daten zum Energieverbrauch gesammelt und ausgewertet. Vergleichbare Systeme konnten durch eine energiesparende Fahrweise bis zu zehn Prozent an Strom beziehungsweise Treibstoff einsparen.

Handlungsanweisungen für energiesparendes Fahren werden bei agilis in Echtzeit in den Führerstand eingespielt.

Weiterführende Links:

Studie des Umweltbundesamtes zum Vergleich der durchschnittlichen Emmissionen einzelner Verkehrsmittel im Personenverkehr in Deutschland: www.umweltbundesamt.de