Es ist 17.57 Uhr, als Bettina Wiechmann in den agilis-Zug von Regensburg nach Neumarkt steigt. Wir haben die langjährige Servicekraft auf ihrer Fahrt begleitet und einen interessanten Einblick in die momentane Stimmung im Zug erhalten.
In den grün-grauen agilis-Sitzen haben es sich um diese Uhrzeit mehrere Schüler bequem gemacht. Sie sind gerade voll und ganz in ein Video auf ihrem Smartphone vertieft und lachen immer wieder. Die Mund-Nase-Bedeckung scheint sie nicht weiter zu stören. Fröhlich schaut Bettina Wiechmann, die jetzt schon seit dreieinhalb Jahren bei agilis arbeitet, zu ihnen hinüber. Einen Teil der Gruppe kennt sie schon seit Längerem: „Jetzt, wo die Schulen alle geöffnet haben und viele Pendler aus dem Homeoffice zurück sind, begegnen mir wieder viele bekannte Gesichter im Zug“, erzählt die Servicekraft. Dadurch fühle es sich so an, als sei nach all den turbulenten Wochen ein großes Stück Normalität in den Zugalltag zurückgekehrt.
Neue Verhaltensregeln im Zug
„Am Anfang habe ich mich mit den neuen Verhaltensregeln im Zug etwas schwergetan“, gibt Frau Wiechmann zu. Das regelmäßige Desinfizieren der Hände, das Abstandhalten und auch die Maske während der Schicht zu tragen – daran habe sie sich erst gewöhnen müssen. „Jetzt im Sommer schwitzt man ganz schön darunter, aber es geht ja auch den Fahrgästen nicht anders.“ Deshalb bekomme sie derzeit viel Verständnis entgegengebracht, zum Beispiel wenn die Maske im Gespräch mit Fahrgästen mal wieder einen Teil ihrer Antwort „geschluckt“ habe.

Bild: Bettina Wiechmann ist Servicekraft im agilis Netz Mitte. Sie sagt, nach all den turbulenten Wochen ist ein großes Stück Normalität in den Zugalltag zurückgekehrt. Quelle: agilis.

Bild: Angst, sich im Zug anzustecken, hat die Servicekraft nicht. „Durch die Masken fühle ich mich gut geschützt.“ Quelle: agilis
Gut geschützt
Angst, sich im Zug anzustecken, hat die Neumarkterin nicht. „Durch die Masken fühle ich mich gut geschützt.“ Im gesamten Service-Team habe es noch keinen einzigen Infektionsfall gegeben, „obwohl wir seit Beginn der Pandemie täglich unterwegs sind“. Was die Servicekraft außerdem beruhigt, ist der hohe Reinigungsstandard bei agilis. Die Züge werden beim bayerischen Qualitätssieger jeden Tag gründlich hygienisch gereinigt. „Sogar während des laufenden Betriebes“, betont Wiechmann.
Ausflugsgruppen fehlen
Aufmerksam läuft sie durch die Sitzreihen im Zug und bittet die Fahrgäste um ihren Fahrschein. Dabei geht es buchstäblich sehr ruhig zu. Die meisten lesen oder schauen entspannt aus dem Fenster. Nur eine Runde Frauen plaudert lautstark miteinander. Sie erzählen ausgelassen von ihrer Shoppingtour durch Regensburg. „Normalerweise sind im Sommer auch größere Reisegruppen oder mal ein Junggesellenabschied an Bord“, berichtet Wiechmann. Das habe immer für gute Unterhaltung im Zug gesorgt und fehle jetzt schon ein wenig. „Aber die neue Ruhe scheint vielen Fahrgästen auch zu gefallen“, vermutet sie, „gerade jetzt im Feierabendverkehr.“
Um 18:35 Uhr fährt der Zug am Bahnhof in Seubersdorf ein. Auf dem Bahnsteig hilft Wiechmann einer Frau im Rollstuhl über eine Rampe in den Zug einzusteigen. Nur wenige Minuten später setzt sich der elektrische Triebwagen wieder in Richtung Neumarkt in Bewegung. Gut gelaunt zieht Frau Wiechmann an den Bändern ihrer Maske und rückt sie damit zurecht: „Das ist die letzte Tour für heute. Danach ist Feierabend.“